Reading Parlour/ Lesestube ELit 2014

How we read – or how we write, too – is subject to continuous change, just as the social and cultural environment that is framing our habits and approaches.

The digital space which has evolved over the past decade through the Internet, the culture of the web and, most recently, ebooks, are now impacting with radical force our reading, with in return also changing those who write.

Frequently, the process of reading reaches beyond the seclusion of a lone reader. More often, reading a book becomes a way to communicate with others. Whatever I read is defining my social and cultural identity, and my conversations with friends – or, in those digital spaces – with anyone else who reads. Even the traditional cultural and linguistic barriers become permeable, while the strict distinction between writer and reader is now easy to overcome.

The text can reach beyond the formerly strict limitations of the cover. Comments and notes, links and margins reach back to century old practices of writing and reading, as today’s online platforms encourage – like the good practices among the learned in the Middle Ages – to comment on what one has read, and to navigate comments from other readers seamlessly. Again, reading and writing are two sides of the same practice.

“Lesestube / Reading Parlour” comes as a temporary lab within the European Literature Days 2014. In preparing the European Literature Days and helped by the Internet platform Social Book, which will provide a experimental digital library of mostly literary texts, which will be open to invited participants, in the aim of provoking a collaborative conversation on reading and writing.

The technical framework of the Social Book is a platform created by New York based ebook visionary Bob Stein that encourages such collaborative exercises in the best convenient ways.

Then, after an introductory period of a couple of months, during the European Literature Days (24.10.2014), we will have a conversation to debate those experiences, and insights, and to glimpse at cultural practices that may seem unusual today, yet may become simple and normal quickly.

How to participate:

Interested readers are highly welcome and will be registered to access and take part in the Reading Parlour. To become registered, and briefed on more details, simply send an email to elisabeth.kienesberger@wachaukulturmelk.at and we will respond by providing a personal account for the Social Book.

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Lesen verändert sich, so wie das Schreiben, und wie der soziale und kulturelle Raum, der es rahmt.

Die digitalen Räume, die sich im vergangenen Jahrzehnt über Internet, Webkultur und zuletzt eBooks eröffnet haben, sind im Begriff, nachhaltig und radikal zu verändern wie wir lesen, während gleichzeitig die sich verändernde Lesegewohnheiten direkt zurückwirken auf die Schreibenden.

Immer häufiger findet der Leseprozess nicht mehr (nur) in der stillen Abgeschiedenheit, an Rückzugsorten der Leser statt. Viel häufiger bedeutet ein Buch zu lesen sich gegenüber anderen zu definieren und mitzuteilen. Was ich lese ist Teil meiner sozialen und kulturellen Identität, und meiner Unterhaltungen im Freundeskreis – oder in den digitalen Räumen weit darüber hinaus, mit allen anderen Lesenden. Selbst Kultur- und Sprachgrenzen werden durchlässig, wie auch die strikte Unterscheidung zwischen den Schreibenden (den Autoren) und den Lesenden (dem Publikum) jederzeit umkehrbar geworden ist.

Selbst der Text büßt seine Abgeschlossenheit ein. Kommentare, Glossierungen, Verknüpfungen über Anmerkungen und Marginalien greifen einerseits weit zurück in die Historie von Schreiben und Lesen, wenn Software und Onlineplattformen wie im Mittelalter dazu anregen, das Gelesene zu kommentieren, und neugierig zu betrachten wie andere Lesende, und selbst der ursprüngliche Autor wiederum auf die Glossierungen reagieren, wenn also Lesen und Schreiben ineinander übergehen.

„Lesestube/Reading Parlour” ist eine Versuchsanordnung der Europäischen Literaturtagen 2014. Schon im Vorfeld zur Europäischen Literaturtage  wird auf der Internet Plattform Social Book eine vorerst noch abgeschlossene Lesestube eingerichtet, ein „Reading Parlour”, mit einer kleinen Bibliothek von (großteils) literarischen Texten und einem Kreis von eingeladenen Lesenden, die sich über das Lesen und Glossieren austauschen.

Die technischen Hilfestellungen durch Social Book (einem Projekt des New Yorker Ebook Pioniers Bob Stein) gehen weit über bislang gängige vernetzte Lese-Umgebungen hinaus – sowohl was den Lesekomfort, wie auch was die Anregungen zu glossieren und gemeinsam zu lesen anlangt.

Bei den Europäischen Literaturtagen in Spitz an der Donau (Fr 24. Oktober 2014, 14 Uhr 30) treffen sich dann die teilnehmenden Schreibenden und Lesenden (in beiden Gruppen sowohl professionelle Akteure wie Amateure) um zu reflektieren, wie sich ihr Lesen und Schreiben verändert hat, aber auch um Hürden und Ärgernisse der erfahrenen Bedingungen kritisch zu beleuchten, wie auch ein ideales Leseparadies zu phantasieren.

LeserInnen, die Texte von Vea Kaiser, Gabriele Kögl, Britanni Sonnenberg und Lea Tether glossieren und kommentieren möchten, wenden sich mit einer formlosen Email an das ELit Team (elisabeth.kienesberger@wachaukulturmelk.at). Wir richten gern für Sie ein persönliches Konto für Ihren aktiven Lese- und Schreibzugang auf Social Book ein.

Rüdiger Wischenbart

Rüdiger Wischenbart, geboren 1956, österreichischer Journalist und Buchmarktexperte.

Rüdiger Wischenbart, born 1956, austrian journalist and expert in the field of international bookmarkets.

Rüdiger Wischenbart, geboren 1956, österreichischer Journalist und Buchmarktexperte.

Rüdiger Wischenbart, born 1956, austrian journalist and expert in the field of international bookmarkets.

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