Autoren: Paavo Matsin (Tartu) und Baret Magarian (Florenz)
Moderation: Rosie Goldsmith (London)

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Moderation Livestream-Kommentare: Veronika Trubel (Wien)
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Der Roman Gogols Disko von Paavo Matsin handelt in der nahen Zukunft – das neugegründete Zarenreich Russland annektiert gewaltsam das gesamte Baltikum und löscht dabei jede Spur estnischer Kultur aus. Dann taucht Nikolai Gogol auf, nach 170 Jahren von den Toten auferstanden, und ein aberwitziger Reigen beginnt. Mit anarchischem Humor gelingt es Matsin, Angst und Zerissenheit greifbar zu machen und zugleich ad absurdum zu führen. Eine albtraumhafte, skurrile Dystopie, ein bizarrer Blick auf die Gegenwart.

Die Erfindung der Wirklichkeit von Baret Magarian ist eine scharfe Satire auf Allmachtfantasien und die Absurdität der gegenwärtigen Medienwelt. Was die Hauptfigur des Romans schreibt, wird allmählich zur Wirklichkeit, er gerät in die Fänge eines Spindoktors und rückt in das Zentrum eines gewaltigen Medienhypes. Das Reale und das Erfundene wirbeln durcheinander. Braucht es drastische Formen der Komik und Übertreibung, um noch Gesellschaftspanoramen unserer globalisierten Gegenwart entwerfen zu können? Lassen sich Träume und Traumata unserer Gegenwart komödiantisch darstellen?