Im Wettstreit der Kolonialmächte um die Weltherrschaft von 1860 bis heute prägen auch die reisenden Schriftsteller das Bild der außereuropäischen Kulturen mit. Von Joseph Conrad, Andre Malraux bis Hubert Fichte und Bruce Chatwin lässt sich sagen, dass sie jeweils die Literatur ihrer Herkunftsländer bereichert und erweitert, aber ebenso das Bild der Kulturen, über die sie geschrieben haben, beeinflusst haben. Wie ist das heutzutage mit Schriftstellern in unserer globalisierten Welt? Hans Christoph Buch zieht eine persönliche Bilanz, eine Bilanz des Schreibens und eine der Desillusion, was die Überwindung des Kolonialismus betrifft.
Der Text wurde für die Europäischen Literaturtage 2016 verfasst.
Hans Christoph Buch, geb. 1944, ist ein deutscher Schriftsteller und Journalist. Er gilt als einer der bedeutendsten deutschen ReiseschriftstellerInnen und Intellektuellen in Bezug auf Literatur und Postkolonialismus. Er unterrichtete deutsche Literatur in New York, Texas, Kalifornien, Havanna, Buenos Aires, Peking und Schanghai, publizierte Reportagen aus Kriegs- und Krisengebieten sowie eine Romantrilogie über Haiti. Sein autobiographischer Roman Sechs Arten das Eis zu brechen erschien im Juli 2016.
Hans Christoph Buch, b. 1944, is a German writer and journalist. He is regarded as one of the leading German travel writers and intellectuals with regard to post-colonialism and literature. He taught German literature in New York, Texas, California, Havana, Buenos Aires, Beijing and Shanghai, published reportages from war and conflict regions as well as a novel trilogy about Haiti. His autobiographical novel Sechs Arten das Eis zu brechen was published in July 2016.