Kunst kann stärker sein als jede Propaganda, und: wenn die Kunst versagt, folgt das Versagen der Vorstellungskraft, worauf Unmenschlichkeit gedeihen kann. Angesichts der Flüchtlingskatastrophen in Europa des Jahres 2016 hinterfragt A.L. Kennedy die mögliche Rolle von SchriftstellerInnen angesichts des Elends und des Unrechts.
Der Text wurde für die Europäischen Literaturtage 2015 verfass und am 22. Oktober 2015 im Schloss zu Spitz vorgetragen.
A. L. Kennedy, geboren 1965, wurde bereits mit ihrem ersten Roman Einladung zum Tanz (2001) berühmt und zählt zu den wichtigsten zeitgenössischen englischen Autorinnen. Sie wurde mit zahlreichen wichtigen Literaturpreisen ausgezeichnet. 2007 erhielt sie den Österreichischen Staatspreis für Europäische Literatur, 2016 den Heine-Preis. Kennedy lebt in London und unterrichtet kreatives Schreiben an der University of Warwick. Zuletzt auf Deutsch erschienen: Süßer Ernst, 2018
"'Süßer Ernst' ist Bestandsaufnahme und Analyse. Es ist ein Buch über die Zerrüttung der englischen Verhältnisse, politisch wie privat. […] ein literarisch-politischer Coup.“
Hans-Peter Kunisch, DIE ZEIT