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Polly Clark und Dan Richards sind nicht nur weitgereiste AutorInnen – ihre Ziele sind meistens unwirtliche Weltgegenden wie Wüsten, Berge, Steppen und ewiges Eis. Ihre Abenteuer sind ausgelöst von Fragen nach dem Sinn des Lebens und der Beziehung des Menschen zur Natur, ihre Bücher Zeugnisse davon.
Im Roman Tiger erzählt Polly Clark die Geschichte einer Dynastie von wilden sibirischen Tigern und von den Menschen, die neben diesen Tieren leben. Der Roman entstand nach einer Forschungsreise in die russische Taiga. Clark schildert die Entbehrungen, die Isolation, die gnadenlose Kälte und die Faszination, die von wilden Tieren ausgeht. Im Zentrum der Erzählung steht die Koexistenz von Tier und Mensch in unberührter Natur und deren gegenseitige Abhängigkeit im Kampf ums Überleben.
Dan Richards unternimmt in Out Post, A Journey to the wild Ends of the Earth Reisen zu entlegenen Unterkünften, die man einst erbaute, um ein Leben in der Wildnis zu ermöglichen. Er nennt sie einmal alien artifacts für Wanderer, Hirten oder Forschende, etwa in Island, den USA, Schottland oder in Japan. Solche Plätze waren nicht selten Sehnsuchtsorte von Schriftstellern, wie etwa Jack Kerouac, Dylon Thomas oder Roald Dahl, und lassen einen verkehrten Blick auf die Welt werfen. Out Post ist ein Buch über atemberaubende Reisen und ebenso ein Versuch, die Sehnsucht nach einem ursprünglicheren Leben zu verstehen.
Was erfährt man in der Wildnis? Was bewegt uns dazu sie aufzusuchen? Ist es der Wunsch nach einem ursprünglichen Leben? Eine Suche, die auch in der Poesie geschieht?
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Polly Clark, geb. 1978 in Toronto, ist eine britisch kanadische Schriftstellerin, die auf einem Hausboot in London schreibt. Sie arbeitete als Zoowärterin und bereiste für ihren Roman Tiger die russische Taiga. Auf Deutsch erschienen: Tiger, 2020. „So poetisch wie einfühlsam entführt Polly Clark den Leser mitten in die sibirische Wildnis. Sie befasst sich mit den Themen Trauer, Mutterschaft und Empowerment und fragt nach dem Preis, den wir bereit sind, für die Freiheit und die Liebe zu zahlen.“ The Guardian |
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Dan Richards, geb. 1982, ist ein britischer Schriftsteller, der Expeditionen auf den Spuren von Bergsteigern und den großen Schriftstellern des Nature Writing unternahm. Er schrieb u.a. Holloway (mit Robert Macfarlane) und Climbing Days. Zuletzt erschienen: Out Post, A Journey to the wild Ends of the Earth, 2020. „In Richards Naturbeschreibungen steckt eine besondere Magie … Er hat eine feine Meditation über unsere Suche nach Räumen verfasst, die uns etwas Unerwartetes in uns selbst finden und eine neue Beziehung zur natürlichen Welt ausbauen lassen.“ |